Registriert: Fr 6. Feb 2009, 14:00 Beiträge: 118 Bilder: 1 Wohnort: Recklinghausen
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So entwickeln sich Kinderfüße richtig!Babys kommen gewissermaßen vierhändig zur Welt. Ihre Füßchen sind eigentlich Hände, geformt zum Festhalten, Greifen und Klettern. Im Verlauf seiner frühkindlichen Entwicklung jedoch muß der kleine Mensch zum Zweibeiner werden. Für diesen wichtigen Schritt benötigt er etwa zehn bis 15 Monate! Der Fuß des Babys muß in dieser Zeit zum tragenden Organ umgeformt werden, aus dem "Daumen" wird dabei ein großer Zeh. Außerdem geraten die Füße des Babys durch die Enge im Mutterleib in eine Zwangslage. Sie müssen sich nach der Geburt erst "entfalten". 1. Die Fußsohle meines Babys ist flach wie ein Brett. Hat das Kind etwa Plattfüße?Nein. Babyfüße haben eine etwas flachere Wölbung, weil ein dickes Fettpolster die Knochen verdeckt. 2. Welche Fußformen sind wirklich auffällig?Beim "Sichelfuß" sind die Zehen nach innen gerichtet, eine in den meisten Fällen völlig normale Form. Hier reicht eine leichte Fußmassage zur "Redression" aus: Dabei wird der Fuß-Außenrand täglich ein paarmal sanft gestreichelt. Ebenfalls harmlos ist der Hackenfuß (dabei zeigt der Vorfuß steil nach oben). Er verschwindet fast immer von allein. Eine echte Fehlhaltung ist dagegen der Klumpfuß. Er kommt dreimal unter 1000 Babys vor, bei Jungen doppelt so häufig wie bei Mädchen, und er läßt sich manuell nicht korrigieren. 3. Sind O-Beine bei einem Kleinkind ein Grund zur Beunruhigung?Nicht nur die Stellung der Füße, sondern auch die der Beine erinnert bei Babys an die Beine von Vierfüßlern. Auch wenn sie zu laufen beginnen, haben die meisten Babys noch O-Beine. Im Alter von zwei bis drei Jahren pendelt die Form dann in Richtung X-Bein. Bis zum Alter von etwa sieben Jahren werden die Beine schön gerade. Aber auch hier gibt es Ausnahmen: Eine häufige Ursache für O-Beine ist Vitamin-D-Mangel, der zu einer Rachitis führt. In einigen Familien wird die Anlage zu O- oder X-Beinen auch vererbt. 4. Muß ein Einwärtsgang behandelt werden?Manche Kinder laufen anfangs mit den Füßen nach außen gerichtet, andere einwärts, über den großen Zeh. Nicht selten wird die Gangart auch gewechselt. Auch der Einwärtsgang ist fast immer normal, bis zum Beginn der Pubertät hat sich das Gangbild in 99 Prozent der Fälle normalisiert. 5. Brauchen Babys Schuhe zum Laufen lernen?Nein. So schwach sie auch aussehen mögen - Babyfüße sind stark genug, das Gewicht des Körpers zu tragen. Am besten, das Kind beginnt auf eigenen Sohlen zu laufen - barfuß. Oder - zum Beispiel bei kalten Fußböden in der Wohnung - auf Socken oder in biegsamen Hausschuhen. So lernt das Kind, mit seinem Fuß die unterschiedliche Beschaffenheit des Untergrunds zu ertasten. Das Laufen über Unebenheiten kräftigt die Muskulatur und macht den Gang sicherer. 6. Worauf kommt es bei Kinderschuhen wirklich an?Kinderschuhe müssen weich und biegsam sein; sie dürfen die Füße auf keinen Fall einengen. Und sie müssen der natürlichen Form der Füße so weit wie möglich entgegenkommen, also passen. 7. Wieviele Paar Schuhe braucht ein Kind?Im zweiten und dritten Lebensjahr durchwachsen Kinderfüße zwei bis drei Schuhgrößen, im Grundschulalter ein bis zwei Größen (eine Größe mehr entspricht 6,6 mm mehr Länge). Da auch noch Schuhe zum Wechseln notwendig sind, sind pro Jahr bis zu sechs Paar Schuhe fällig! Übrigens: Kinderfüße sind unglaublich elastisch, die Kinder beklagen sich deshalb nie über beengende Schuhe. Die Folgen falschen Schuhwerks zeigen sich erst viel später, im Erwachsenenalter: mit Gelenkbeschwerden, Durchblutungsstörungen der Beine und bleibenden und schmerzhaften Fußschäden.
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