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 Betreff des Beitrags: Mein Partner versteht mich einfach nicht...
BeitragVerfasst: Sa 7. Mär 2009, 01:36 
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Mein Partner versteht mich einfach nicht!
Wenn Mann und Frau wie Hund und Katze sind...


(go) Miteinander reden ist zwar wichtig - aber keineswegs einfach! Warum führen soviele Gespräche in die Sackgasse? Und danach fühlt man sich erst recht entfremdet, doch so stehen lassen kann man die Situation auch nicht. Wie kommt man wieder in´s Gespräch, wenn man konditioniert ist...?

Manchmal scheint es so, als ob Mann und Frau zwei Wesen von verschiedenen Sternen sind, die die Sprache und Kultur des anderen nicht kennen. Wie Hund und Katze, die ihre jeweiligen Signale mißverstehen: wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt, ist er freudig erregt - tut es jedoch die Katze, so ist sie gereizt. Zur Zeit unserer Großeltern gab es weibliche und männliche Bereiche, von denen der jeweils andere meist nichts verstand und die er - im Idealfall - respektierte. Im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte wandelte sich diese strenge Rollenverteilung zum partnerschaftlichen Miteinander. Zumindest als Idealbild...

Durch diesen Wandel entstand vor allem der Wunsch und die Vorstellung, daß Männer und Frauen ähnlich empfinden und denken. Enttäuschung und die Wut, wenn das nicht so ist, sind groß. Das Verhalten und die Art des anderen werden abgewertet. Dadurch werden jedoch leider auch die Vorteile, die dieses Verhalten bietet, nicht genutzt und nicht gewürdigt.


Mann und Frau können nicht gleich denken und empfinden!

Trotz aller Gleichberechtigung ist der Unterschied zwischen dem weiblichen und männlichen Verhalten und der zugrunde liegenden Motivation immer noch gravierend. Im folgenden wird diese Unterschiedlichkeit beschrieben als männliches und weibliches System.

Um Mißverständnissen vorzubeugen: - dem männlichen System gemäß verhalten sich nicht nur Männer, sondern auch - wenn auch nicht so häufig - Frauen! Ebenso gibt es Männer, die sich überwiegend dem weiblichen System gemäß verhalten.- die Systeme zu bewerten ist gefährlich, keines ist nur gut oder nur schlecht. Beide haben Vorzüge und Nachteile. An die Stelle von Streit und Mißverständnissen kann ein besseres Verstehen des Partners treten, wenn deutlich wird, welche Motivation dem Verhalten des anderen zugrunde liegt. Es wird dann leichter möglich, sich auch einmal den Wünschen des Partners entsprechend zu verhalten. Denn solange die eigene Art vom anderen nur abgewertet wird, ist es schwierig, etwas von ihm/ihr zu übernehmen.

Der Konflikt zwischen beiden Partnern wird dadurch verschärft, daß gesellschaftlich und vor allem im beruflichen Bereich das männliche System Vorrang hat. Um erfolgreich zu sein, ist es im öffentlichen Bereich nötig, sich gemäß dem männlichen System zu verhalten. Im privaten Bereich ist eher das weibliche System wirksam. Beide Systeme werden am Beispiel eines Ehepaares deutlich. In diesem fiktiven Fall verhält sich die Frau gemäß dem weiblichen und der Mann gemäß dem männlichen System. Es könnte genausogut umgekehrt sein. Frauen, die sich eher am Vater orientiert haben, übernehmen oft die Werte des männlichen Systems und Männer, denen der Vater zur Identifikation fehlte, die des weiblichen Systems.


Der größte Unterschied zwischen beiden Systemen...

... ist, daß im weiblichen System die Beziehung Vorrang hat. Die Beziehung zwischen den Menschen ist hier das Wesentliche, die Sache, die Aufgabe ist nachrangig. Im männlichen System hat die Sache, die Aufgabe, Vorrang; dann erst kommen die persönlichen Beziehungen. Der Einfachheit halber wird im folgenden das Synonym "Frauen" für das weibliche System und "Männer" für das männliche System verwendet, obwohl sich beide Geschlechter den beiden Systemen gemäß verhalten können und das auch tun. Zum Beispiel im Beruf männlich orientiert und zuhause weiblich. Dennoch beruht der "Kampf der Geschlechter" auf der Verhaltensebene - nicht was die innere Dynamik angeht - im wesentlichen auf diesen unterschiedlichen Systemen. Durch die Schlagworte "Männer" und "Frauen" wird dies verdeutlicht und überspitzt.

Die übergeordnete Moral im weiblichen System heißt also: Erhaltung harmonischer Beziehungen. Anteilnahme und Fürsorge sind ein hoher Wert, niemand soll Schaden leiden. Im männlichen System steht das Prinzip der Gerechtigkeit und Fairness an erster Stelle. Unabhängigkeit ist wichtiger als persönliche Bezogenheit. Nach dem Motto: Männer müssen bereit sein, für ihre Sache auch alleine zu kämpfen. Das Bild des "lonesome Cowboy~' in "High Noon" drängt sich hier auf.

Kaum jemand erwartet ein solches Verhalten von einer Frau. Kämpft eine Frau in der Literatur oder im Film, dann kämpft sie meist für eine ihr nahestehende Person, ihr Kind, ihren Mann, etc. Selten um eine übergeordnete Idee, wie Gerechtigkeit oder Freiheit. Tut sie es doch, dann häufig deshalb, weil eine persönliche Beziehung zu einem Mann besteht, der diese Idee vertritt, oder ein ihr nahestehender Mensch leidet unter einem ungerechten System.


Unterschiede bestehen auch in der Sprache!

Männliche und weibliche Sprache unterscheiden sich sehr stark. Die Sprache der Frauen ist eher beziehungsbezogen und die der Männer positions- und sachbezogen. In Kurzform: Beziehungs- oder Berichtssprache.

Für die meisten Frauen ist die Sprache in erster Linie eine Möglichkeit, Beziehungen zu knüpfen und Gemeinschaft herzustellen. Mädchen lernen von klein auf, im Gespräch Verbindungen zwischen den Gesprächsteilnehmern zu schaffen, ein Klima zu erreichen, in dem sich alle wohl fühlen möglichst keiner zu kurz kommt. Frauen fühlen sich wohl bei privaten Gesprächen und sie gehen auch oft an öffentliche Situationen heran, als handele es sich um ein privates Gespräch.

Für die meisten Männer sind Gespräche in erster Linie ein Mittel zur Bewahrung von Unabhängigkeit und zur Statusaushandlung in einer hierarchischen sozialen Ordnung. Zu diesem Zweck ist es wichtig, Wissen und Fähigkeiten zur Schau zu stellen, sachbezogen zu argumentieren und Lösungen anzubieten. Männer behandeln häufig auch private Situationen wie ein öffentliches Gespräch, so als ginge es eher um Berichterstattung als um die Festigung von Beziehungen.

Das führt dann im privaten Bereich zum Klischee von der gesprächigen Frau, die ihren Mann tot redet und zum schweigsamen Mann, der zuhause den Mund nicht aufbekommt. Im öffentlichen Bereich ist es oft umgekehrt, in Gremien und Sitzungen brilliert der wortreiche Mann und die Frau wird schweigsam. In der Ehe führt dieser unterschiedliche Sprachstil häufig zu Mißverständnissen und gegenseitigen Verletzungen. Frauen sind eher gewohnt - wenn sie mitjemandem vertraut sind -, alles was ihnen in den Sinn kommt auszusprechen, ihre Gedanken mitzuteilen und auch über ihre Gefühle zu sprechen. Sie erwarten von ihrem Partner ein ähnliches Verhalten, fragen häufig: "was denkst Du", "wie gehts Dir", "wie war Dein Tag". Die Antwort, die sie erhalten ist knapp: "nichts besonderes", "gut gehts mir", "der Tag lief normal".

Der Ehemann brütet eher vor sich hin, sucht sich eine Arbeit, liest Zeitung, schaltet den Fernseher ein. Die Sehnsucht seiner Frau, mal nett zusammenzusitzen, vielleicht bei einem Glas Wein und zu reden, über sich oder über alles mögliche, wird wieder einmal enttäuscht. Da Frauen über das Gespräch Beziehungen knüpfen und erhalten, fühlen sie sich durch solche knappe Antworten sehr verunsichert. Sie schließen daraus, daß sie dem Partner nicht wichtig sind. Oder sie erzählen ihm von ihren Problemen, Ängsten, Schwierigkeiten, nur um es loszuwerden und vielleicht eine mitfühlende Antwort zu hören.

Stattdessen fühlt sich ihr Mann aufgerufen, das Problem zu lösen. Vorschläge zu machen oder die Sache gleich selbst in die Hand zu nehmen. Auf ihren Hinweis hin, dass sie das gar nicht will, reagiert er gekränkt, weil sie seinen Rat und seine Hilfe so gering schätzt. "Warum erzählst Du mir das dann überhaupt"? Ihr Mann fühlt sich durch die ständige Nachfrage was er denkt, fühlt, meint, eher genervt. Für ihn sind diese flüchtigen Gedanken und Gefühle nicht der rede wert, wesentlich sind die sachlichen Themen, die objektiv betrachtet werden können und als richtig oder falsch befinden werden. Für ihn leidet die Zuneigung nicht im geringsten wenn das Gespräch nicht ständig in Gang ist. Hauptsache sie sind zusammen, tun etwas gemeinsam und sei es fernsehen, das reicht völlig aus.

Durch diese unterschiedlichen Gesprächsstile und Bewertungen der Situation kommt es in langjährigen Beziehungen dazu, daß sich die Frau immer mehr zurückzieht, das beziehungsstiftende Gespräch einstellt, nur noch sachlich redet und das als schwere Störung ihrer Ehe erlebt, was bis zum Gedanken an Trennung führen kann. Ihr Mann ist dann häufig wie vor den Kopfgeschlagen, denn er dachte, es liefe doch alles gut zwischen ihnen. Da es nicht leicht ist, einen gewohnten Gesprächsstil zu verändern, ist es in der Partnerschaft hilfreich, über diese Unterschiedlichkeit gegenseitig Bescheid zu wissen. Sie nicht als gut oder schlecht zu bewerten und sich zu bemühen, die Sicht- und Erlebensweise des anderen zu verstehen. Die Behauptung, nur Männer seien objektiv, könnten sachlich denken und argumentieren, Frauen seien unsachlich und zu emotional, bekommt auf diesem Hintergrund eine andere Bedeutung. Der Schwerpunkt bei der weiblichen Sprache ist die Pflege der Beziehung, bei der männlichen die Sachbezogenheit.


Die unterschiedliche Zeitstrukturierung...

...im weiblichen und im männlichen System ist ein weiterer Auslöser für Mißverständnisse. Für den Mann gibt es eine Aktivität zu einer Zeit, erst wenn die erledigt ist, folgt das nächste. Er ist stark konzentriert auf diese eine Sache. Störungen oder andere Anforderungen zur gleichen Zeit bringen ihn leicht aus dem Konzept, er wird ärgerlich.

Bei Frauen ist es eher üblich, daß sie mehrere Aktivitäten zur gleichen Zeit in Angriff nehmen. Teils auch deshalb, weil ihnen die Arbeit im Haushalt und mit den Kindern diese Fähigkeit in hohem Maße abverlangt. Sie haben es gelernt, zu kochen und gleichzeitig die Kinder im Auge zu haben. Sind die Mütter einmal nicht da und der Vater versorgt die Kinder, wächst ihm diese Aufgabe oft wegen der Gleichzeitigkeit mehrer Tätigkeiten über den Kopf. Für Frauen ist Zeit flexibler, sie sind auch leichter ablenkbar. Das was im Moment wichtiger ist -und das sind häufig Kontakte, z.B. der Schwatz mit der Nachbarin - hat Vorrang. Auch Verabredungen müssen daher nicht zwingend eingehalten werden, es ist kein großes Problem einen vorgefaßten Plan zu verändern. Und fast immer hat der Aufbau von sozialen Beziehungen Vorrang vor strikten Terminplanungen. Details und Pläne können leicht verändert werden und den neuen Gegebenheiten angepaßt werden.

Für viele Männer ist diese Flexibilität der Frauen ein Graus. Sie wissen nicht, woran sie sich halten können. Für sie sind einmal aufgestellte Pläne verbindlich. Vorgaben und Verabre- dungen müssen möglichst eingehalten werden. Im Beruf wird diese Art der Zeitstrukturierung und die Präferenz für Aufgaben und Pläne gefordert.


Die berufliche Ausrichtung des männlichen Systems ...

... wird auch darin deutlich, daß für Männer die Orientierung am Sozialstatus wesentlich ist. Ziel ist ein möglichst hoher Sozialstatus. Das hierarchische Prinzip dominiert, es gibt ein klares Oben und Unten, aber auch ein Aufstieg ist möglich. Führung und Struktur sind klar, was auch in der Sitzordnung deutlich wird. Der Kampf um höhere Ränge beeinflußt die sozialen Kontakte, die Solidarität leidet.

Darum gibt es manchmal wenig enge persönliche Kontakte, denn der andere könnte ja zum Konkurrenten werden. Konfliktbereitschaft gilt als erwünscht. Es wird hart um eine Sache gerungen oder um sport- lichen Erfolg. Priorität hat die Sache und nicht die Beziehung. Es ist dann aber auch möglich, nach harten Auseinandersetzungen, wenn die Rangfolge klar ist, "miteinander einen trinken" zu gehen.


Die berufliche Ausrichtung des weiblichen Systems ...

...ist alles andere, als hierarchisch. Frauen erleben sich eher auf der gleichen Ebene. Rangunterschiede werden möglichst eingeebnet, oder wenn sie vorhanden sind, nicht betont. In einer Gruppe wird der Aufstieg von Einzelnen eher verhindert, die bevorzugte Sitzordnung ist der Kreis. Die Führung ist unklar, es wird darüber gewacht, daß sich keine zu sehr in den Mittelpunkt rückt.

Die Kämpfe um Rang und vor allem um Beliebtheit finden eher heimlich statt. Offene Konflikte werden vermieden, wenn sonst die Beziehung gefährdet wird. Unmut, Kritik wird verdeckt, hintenherum geäußert. Frauen haben oft eine ausgeprägte Angst vor Erfolg, weil sie befürchten und zum Teil zu recht, daß sie dann alleine stehen und weniger beliebt sind. Gesellschaftlich wird auch eine Frau in Führungspositionen immer noch als unweiblich angesehen, da sie nicht die Beziehungspflege als ihr vorrangiges Ziel ansieht.


Was bedeutet dies?

Diese Aufteilung in berufs- und erfolgsorientiertem Mann und familien- und beziehungsorientierter Frau ist trotz Gleichberechtigung und Feminismus häufig immer noch gegeben. Egal ob die Ursachen hierfür nun entwicklungsgeschichtlich, sozial oder genetisch bedingt sind, Frauen und Männer müssen sich im Kontakt miteinander daraufeinstellen.

Wenn eines dieser beiden Systeme - früher das weibliche, heute zunehmend das männliche - pauschal als negativ eingestuft wird, führt das zu extremen Belastungen der Beziehung zwischen Mann und Frau. Die Abgrenzung zwischen Frauen und Männern und auch die gegenseitige Abwertung nimmt zu. Ein Zusammenleben scheint oft nicht mehr möglich.

Sucht ein Paar einen Weg aus seinen Schwierigkeiten, haben beide Partner die Chance, die Stärken aber auch die Gefahren beider Systeme zu sehen und voneinander zu lernen. Für die Frau und den Mann kann es sehr lehrreich sein...

  • die eigene Art und die eigenen Motive anerkannt zu sehen.
  • die Verbindung zum eigenen Geschlecht zu spüren und die Fremdheit des anderen nicht wertend zu erleben.
  • zu erfahren, daß manche Wünsche nur im Kontakt mit dem eigenen Geschlecht erfüllt werden können.
  • Männerfreundschaften und Frauenfreundschaften nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung zu erleben.
  • sich vom Partner faszinieren zu lassen und einmal in seine Rolle zu schlüpfen.




Die Botschaften

Neben den systemischen Unterschieden zwischen dem männlichen und weiblichen System gilt es aber noch Gesprächsstörungen anzusprechen, die gleichermassen zwischen den Menschen auftreten, unabhängig von deren Geschlecht. Gemeint sind Konditionierungen, also das vorzeitige "Aufziehen von Schubladen", die um so schneller auffahren, je länger man seinen Gesprächspartner kennt.

Ursache dafür sind Wirkprinzipien, die lernbiologisch begründet sind. Alle auf Empfindungen, Eindrücken und Erfahrungen beruhenden Informationen werden von jedem Menschen völlig anders bewertet - abhängig von der Gehirnstruktur des Menschen. Diese prägt sich in den ersten Lebensjahren, abhängig von der Reizvielfalt, der ein Neugeborenes ausgesetzt ist. Die Synapsen im Gehirn verknoten sich um so feingliedriger, je mehr ein Kind in frühen Tagen schon vom Leben mitkriegt. Sehr reizarm aufgewachsene Menschen haben daher auch eine sehr nur sehr einfache "Schubladen-Struktur".

Vorurteile sind Erfahrungen - oft auch nur vermeintliche - die man mit einer ähnlichen Situation bereits gemacht hat. Zum Beispiel beim Diskussionsverhalten - wer schon als Kind oft nicht ernst genommen wurde, wird später im Erwachsenenalter ein dominantes Diskussionsverhalten zeigen. Oder wer ein vermindertes Selbstbewusstsein hat, kompensiert dies oft durch lautes oder hektisches Sprechen, um auch ka nicht unterbrochen zu werden. Und wer schon mehrfach Kritiken von seinem Gesprächspartner hat erdulden müssen, zieht bei der nächsten Diskussion automatisch die entsprechende Schublade auf...


So kommt man wieder ins Gespräch:

  • Den Gesprächspartner sein Anliegen "loswerden" lassen, ist Grundvoraussetzung für jedes gemeinsame Gespräch! Dafür reicht es keineswegs, den anderen nur ausreden zu lassen! Vielmehr ist es notwendig, auch zu zeigen, dass man die jeweils andere Position auch verstanden hat - zum Beispiel so "Also wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann meinst Du folgendes: xyz"

  • Aus "Du-Botschaften" besser "Ich-Botschaften" machen nimmt fast immer jegliches Potential von "Unterstellungen" aus dem Gespräch - zum Beispiel statt "Du hast xyz gemacht, das ist doof" besser "ich fühle mich verletzt/übergangen, weil Du xyz gemacht hast".

  • Statt seinen Gegenüber pauschal abzuwerten und zu sagen "ich finde DICH doof", ist es geschickter, die Kritik allein nur auf die zu kritisierenden Umstände zu beschränken, z.B. "ich finde das, was Du machst, doof". Damit ist nicht die Person kritisiert, sondern nur ihr konkretes Verhalten.

  • Überhaupt - erst mal Fragen zu stellen, statt gleich zu werten, nimmt Zunder aus einer Diskussion! Oft stellt sich nämlich heraus, dass ein Sachverhalt ganz anders motiviert oder abgelaufen war, als es die Kritiker mitbekommen haben. Von Halbwahrheiten ausgehend zu kritisieren bringt die Angegriffenen jedoch in eine unnötige Verteidigungsposition - und da heraus kann man nicht mehr vernünftig diskutieren.

  • Muss man jedes Schlachtfeld betreten? Viele Streitigkeiten werden nur "um´s Prinzip" geführt! Oder als "Ersatz-Schlachtfeld", weil man in Wirklichkeit seine Position behaupten will oder sich von einer völlig anderen, vielleicht sogar zurückliegenden Diskussion noch verletzt fühlt. Man muss wirklich nicht alles klären - Liebe verzeiht auch die vielen kleinen "Macken" seines Partners, die man ja selber auch zu Hauf hat...

  • Und das Wichtigste: Bleibt bei der Sache! Je länger man den Anderen kennt, desto häufiger wird bei Diskussionen "schmutzige Wäsche gewaschen" - also der krampfhafte Versuch, seine heutige Position unfairerweise durch Heranziehen früherer "Verfehlungen" des Partners zu belegen! Das sind Diskussionskiller, solche Argumente kann niemand entkräften. Und sollte sich der Partner dummerweise darauf einlassen, dann kommt man "von Höckschen auf Stöckschen" und die Diskussion verselbständigt sich zum Streit...!

  • Vertagen - wenn´s nicht weiterführt! Sobald sich ein Partner in die Enge getrieben fühlt, ihm ein schlechtes Gewissen eingeredet werden soll oder die Diskussion zusehends auf eine emotionale Ebene gerät, ist das Vertagen die bessere Lösung, als die Eskalation! Aber man sollte dies auch ganz offen sagen, dass man zwar weiter gesprächsbereit sei, die momentane Fortsetzung aber emotional als zu belastend empfunden wird. Ist dem anderen an einer konstruktiven Lösung gelegen, wird er sich wohl dem weiteren Gesprächsangebot nicht verschliessen.


Fazit:

Viele Streitgespräche eskalieren nicht über die Sache - sondern über die Art des Gesprächs! Die hier aufgezeigten Punkte könnten eine solche Eskalation vermeiden helfen. Wenn´s denn doch passiert ist, sollten beide Gesprächspartner sorgsam darauf achten, die ursprünglichen Kritikpunkte sauber von der Kritik am Diskussionsverhalten des jeweils anderen zu trennen. Gelingt das nicht, dann wird die ursprüngliche Ausgangslage irreal gewichtet! Die daraus resultierenden Ergebnisse sind meist zwar fatal - aber dennoch falsch! Nur halt selbstgemacht...!


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