Hallo,
da muss ich Gode unbedingt beipflichten, mit einer guten Antenne macht das Funksprechen doppelt so viel Spaß.
Es muss auch nicht unbedingt immer ein Loch gebohrt werden. Es gibt auch ganz flache
Fensterdurchführungen, mit denen man das Antennenkabel ganz einfach durch das Fenster ohne Bohren nach aussen legen kann. Das Kabel wird also ganz einfach durch das geöffnete Fenster gelegt und das Fenster danach wieder verschlossen. Solche Fensterdurchführungen kosten etwa 15,-Euro.
Andererseits ist ein für CB-Funk ausreichendes Antennenkabel gerade einmal nur 5mm dick. Das ist etwa soviel wie zwei nebeneinander liegende Streichholzstäbchen. Solch ein Loch kann man auch ohne viel Aufwand unter den Fensterrahmen durch bohren und gegebenfalls leicht wieder verschließen.
Eine gute Antenne, ist der beste VerstärkerDieses Sprichwort unter den Funkern hat einen konkreten Sinn: Viele Leute glauben mit einem Verstärker kann man eine schlechte Antenne wieder ausgleichen. Aber ein Verstärker kann auch nur das verstärken, was an der Antenne ankommt. Also steht und fällt die Funkverbindung mit der Qualität der Antenne.
Jede Frequenz hat nur
eine optimale Antennenlänge. Man könnte das als "Naturgesetz" der Funktechnik bezeichnen. Die Antennenlänge wird von der
Wellenlänge der benutzten
Frequenz bestimmt - diese liegt im CB-Funk bei 11 Meter. Also wäre eine optimale CB-Funkantenne eigentlich 11m lang. Das ist natürlich nicht so ganz praktikabel. Ein Kompromiß sind da die
- Viertelwellenstrahler (2,75m),
- Halbwellenstrahler (5,50m) und
- Fünfachtelstrahler (6,8m).
Ein Viertelwellenstrahler mit 2,75m Länge ist sozusagen die Minimalaustattung und sollte möglichst frei und hoch stehen. Auch diese Bauart gibt es als Außenantenne für um die 30,-Euro. Besser wäre natürlich ein Halbwellenstrahler mit 5,5 m Länge bzw. ein Fünfachtelstrahler. Beide Antennen kann man sich im Verkehrskindergarten ansehen, die sind dort auf dem Mast bzw. an den Blockhütten in Betrieb.
Wichtig ist aber, und das sollte man unbedingt im Hinterkopf behalten, dass man nicht einfach einen beliebig langen Draht aufspannt, nach dem Motto je länger um so besser, und dann davon ausgeht, das das dann auch besser funktioniert. Das Gegenteil ist sogar der Fall und es kann dadurch auch zu Beschädigungen am Sender kommen.
Ein bischen "Theorie" schadet nie...Wer wissen will, was es mit den "Frequenzen" auf sich hat, dem seien die folgenden Erklärungen angeboten: Der Frequenzbereich des CB-Funk liegt im Kurzwellenbereich bei 27MHz = 27 Millionen Schwingungen pro Sekunde. Erzeugt wird dieses Elektromagnetische Feld mit einer Wechselspannung, die 27 Millionen mal in der Sekunde die Polarität wechselt. Im Vergleich dazu, wechselt der Strom der aus der Steckdose kommt, nur 50 Mal in der Sekunde seine Polarität. Natürlich könnte man auch damit "funken" - die Wellenlänge beträgt bei dieser Frequenz aber 6 Millionen Kilometer. Man rechne sich mal die Antennenlänge aus...
Warum der Bereich bei 11m Wellenlänge "Kurzwelle" heißt, erschließt sich aus der geschichtlichen Entwicklung der Funktechnik, da man vor etwa 100 Jahren technisch nur in der Lage war, sehr niedrig frequente Wechselspannungen zu erzeugen. Man arbeitete damals mit Wellenlängen im Kilometer-Wellenlängen-Bereich. Dieser Bereich wird heute als Längstwellenbereich bezeichnet und spielt heutzutage eine eher untergeordnete Rolle. Daran schließt sich heute der Mittelwellenbereich an und daran wiederum der Kurzwellenbereich, der Mitte der 30 Jahre des vergangen Jahrhunderts erschlossen wurde.
Die heutigen Funktelefone benutzen Frequenzen mit Wellenlängen von 30 bis unter 20 cm. Aus diesem Grund sind die Antennen so klein, das man sie in das Mobiltelefon integriert hat. Diese Dezimeter-Wellen verhalten sich aber mit steigender Frequenz zunehmend wie ein Lichtstrahl. Das heißt,
jede Wand schwächt die Funkwellen und je nach Beschaffenheit der Wand werden die Funkwellen sogar abgeschirmt, oder aber auch reflektiert.
Der große Vorteil von Frequenzen bis zum Kurzwellenbereich ist der, das die Funkwellen bei guten Bedingungen in der Erdatmosphäre reflektieren werden, und sich somit Reichweiten bis zu mehreren 1000km überbrücken lassen. Dies ist aber von der Sonneneinstrahlung abhängig. Am Morgen sind somit eher Stationen aus Asien (Russland) zu hören und Nachmittags Stationen aus Amerika zu empfangen. Sehr oft kann man dann mit der ganz normalen Sendeleistung eines CB-Funkgerätes, auch Sprechfunkverbindungen über mehrere 1000 km hinweg führen.
Auch innereuropäische Verbindungen sind ohne Probleme möglich.
Reichweite vom Sonnenzyklus abhängigAlle 11 Jahre unterliegt die Aktivität der Sonne dem sogenannten Sonnenzyklus, währenddessen die Sonne sehr aktiv ist. Das ist auch zum Teil mit einfachen Mitteln von der aus Erde erkennbar, wenn die Sonne viele Sonnenflecken aufweist. Man spricht auch vom Sonnenfleckenmaximum. Das nächste Sonnenfleckenmaximum wird im Jahr 2012 erreicht. Es wird also interessant werden.
Im vergangenen Jahr 2008 kam mein 9 Jähriger Sohn ganz aufgeregt zu mir gerannt und erzählte mir, er wäre auf CB-Funk mit einer Station aus England im Gespräch. In Wirklichkeit handelte es sich bei der englischsprechenden Station um einen Russen der englisch sprach, und mein Sohn mit den paar Brocken Schulenglisch der 3.Klasse, mit diesem CB-Funker Kontakt aufgenommen hatte.
Gerne bin ich übrigens bereit innerhalb des Familienkreises mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn es um den Aufbau einer Antenne geht. In meiner Garage habe ich übrigens noch einige zig Meter an sehr hochwertigen Antennenkabel, das ich bereit wäre, bei ernsthaften Interesse, kostenlos zur Verfügung zu stellen.Viel Spass wünscht Euch
Markus