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 Betreff des Beitrags: Übergewicht vermeiden - Abnehmen leicht gemacht
BeitragVerfasst: So 28. Jun 2009, 20:39 
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Übergewicht vermeiden - Abnehmen leicht gemacht




Übergewicht macht krank - nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Neben den bekannten Risiken wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Anfälligkeit für Infekte und vermehrtes Schwitzen leiden übergewichtige Menschen überdies oft an Minderwertigkeitsgefühlen und haben häufig in der Gesellschaft eine schwere Position.

Abgesehen von den wenigen Fällen echter Stoffwechsel-Erkrankungen ist das Problem "Übergewicht" bei den meisten Menschen selbst gemacht. Zu wenig Bewegung gepaart mit falscher und obendrein übermässiger Ernährung ist das Kochrezept, aus dem Fettleibigkeit entsteht. Auch "kompensative" Übergewichtigkeit, also Menschen mit seelischen Belastungen, funktioniert nach diesem Rezept, denn sie ist - wenn auch teilweise unterbewusst - ja ebenfalls verhaltensbedingt. Der erste Schritt auf dem Weg zu einer Gewichtsreduktion ist also die Erkenntnis, dass Übergewicht etwas ist, was man selber steuern kann.


Abnehmen ist leichter, als viele glauben!

Man muß nur wissen, wie! Daß es kein "einfaches Patentrezept" gibt, kann man an der Vielzahl der zumeist nicht funktionierenden Diäten, Ratgeber und Wundermittelchen sehen. All diese bauen auf demselben Prinzip - nämlich der verzweifelten Suche der Menschheit nach einem "einfachen und bequemen Weg". Und damit kann man kräftig Geld verdienen.

Daß es den einfachen und bequemen Weg nicht gibt, heißt aber keineswegs, daß es gar keinen Weg gibt. Und schon gar nicht, daß die einzige Alternative im extremen Hungern und Sporttreiben liegen muß. Das ist nämlich die zweite Lüge, die uns die Abnehm-Industrie auftischen will - damit die Menschheit auch schön weiter ihr Geld in die angeblichen Wundermittelchen und Diäten investiert. Die Natur hat den menschlichen Organismus vielmehr so programmiert, daß er mit Leichtigkeit seine gesunden Proportionen aus Bewegung, Ernährung und Gewicht halten kann. Von übermenschlichen Anstrengungen ist im menschlichen Evolutionsprogramm überhaupt keine Rede!


Was muss ich tun?

Zunächst erstmal gar nichts! Denn das "Verstehen" der Zusammenhänge ist erst einmal wichtiger, als hektischer Aktivismus. Diese Beitragsreihe beschreibt daher die Wirkmechanismen, wie es zu im ganz normalen Alltag zu Weichenstellungen kommt, die ein Abnehmen völlig unmöglich machen. Wenn man die nicht kennt, wird jeder Versuch, sein Gewicht zu reduzieren, zur Tortour. Und dann möchte ich Euch aufzeigen, wie einfach es eigentlich ist, sich gesund und vernünftig zu ernähren und wie Bewegung sogar Spass machen kann.

Ein "zuviel" an aufgenommener Nahrung führt über die Darmschleimhaut ins Blut, zur Leber und geradewegs in die Adipozyten (Fettzellen). Begünstigt durch die zehn schlimmsten Eßsünden strömen Tag und Nacht Milliarden von Triglyzeriden in die Bauch- und Hüftdepots. Wir brauchen also lediglich das Zusammenspiel der Eßsünden zu vermeiden - und schon stellt die Lipogenese (der Fetteinbau) weitgehend ihren Betrieb ein, der Bauch- und Hüftumfang nimmt ab.



Dickmacher Nr. 1: Die falsche Kombination

Helle Teigwaren bzw. Mehlprodukte zusammen mit Zucker und dazu noch Fett sind die unglückselige Kombination, dem die meisten Übergewichtigen ihre überflüssigen Pfunde verdanken. Ideales Beispiel ist das Brötchen mit Nußnougat-Aufstrich...!

Die Kohlenhydrate aus dem Zucker würden nur relativ kurz im Magen verweilen - hingegen bleibt Fett stundenlang im Verdauungsprozeß und verzögert zudem die Magenentleerung. Deshalb kann eine süße Cremespeise, ein Glas Likör oder Kaffee mit Zucker nach einer Mahlzeit so richtig dafür sorgen, daß der Fetteinbau im Bauchpolster auch garantiert funktioniert! Zudem sorgen die Geschmacksnerven auf der Zunge dafür, daß bei der Aufnahme von süßen, fetten Nahrungsmitteln zusammen mit schnell-löslichen Kohlehydraten Enzyme freigesetzt werden, die den Fetteinbau vorbereiten. Diese Enzyme bezeichnen die Wissenschaftler als Lipoproteinlipasen (LPL). Sie sind bedeutender Bestandteil der Fetteinlagerung. Viele übergewichtige Menschen produzieren sie Tag und Nacht in Massen, während bei Schlanken die LPL-Konzentration nur bei Bedarf ansteigt. Den Fetteinbau stoppen bedeutet also...

  • Süßes, Fettes und Kohlenhydrate möglichst nicht zusammen zu essen!
  • Zuckerhaltige Speisen sollten daher möglichst wenig Fett enthalten, also keine fetten Sahnepuddings, Schokoaufstriche usw.
  • Fetthaltige Speisen sollten möglichst kein Zucker enthalten, also süssen am besten nur mit Süßstoffen,
  • Schnell-lösliche Kohlenhydrate sollten gegen ballaststoffreichere Produkte ausgetauscht werden, also helle Mehlprodukte bzw. Teigwaren gegen Vollkornprodukte,
  • Süßigkeiten, gezuckerte Nachspeisen und gesüßte Getränke möglichst nicht zu einer Hauptmahlzeit essen, frühestens eineinhalb Stunden danach.




Dickmacher Nr. 2: Zu spätes Abendessen

Am Abend gehen Herzfrequenz, Puls, Blutdruck gehen herunter, die Darmtätigkeit wird angeregt. Die vielen Billionen Nährstoffmoleküle werden im Darm aus dem Nahrungsbrei freigesetzt und über das Blut zu den Zellen verfrachtet, damit die sich über Nacht ausgiebig regenerieren können.

Ein spätes Abendessen, womöglich noch fett und umfangreich, kommt diesem von der Natur vorprogrammierten Assimilationsprozess gehörig in die Quere. Wird nämlich jetzt erst mit dem Verdauungsprozess begonnen, dann landen die Nahrungsmittel in einem schon längst auf Nachtruhe eingestellten Verdauungsapparat. Das hormonelle Feedback signalisiert den Fettdepots, dass die ganze Energieausbeute eingelagert werden soll, denn aktuell benötigt wird sie ja nicht.

Viel zu spät landet der Nahrungsbrei im Darm - im Normalfall liegt der Mensch dann bereits im Bett. Die Peristaltik, der Vorwärtstransport des Nahrungsbreis in den Darmschlingen, gerät ins Stocken. Viel zu viel Fett, außerdem schlecht verdaute Kohlenhydrate und Eiweiß bleiben liegen. Die Folge ist - neben unangenehmen Verdauungsstörungen und unruhigem Schlaf wandern die zugeführten Fettmoleküle auf direktem Weg in die Speckpolster. Das richtige Timing für das Abendessen ist also...


  • bei sehr eiweißreichem Abendessen (Fleisch, Fisch, Wild, Geflügel) am besten vor 19 Uhr, spätestens aber bis 19.30 Uhr,
  • bei vorwiegend kohlenhydratreichem Abendessen (z.B. Spaghetti, Pizza, Mehlspeisen) bis spätestens 21 Uhr.
  • Auf keinen Fall aber sollte man nach dem Abendessen noch Knabbergebäck, Süßigkeiten oder Ähnliches vertilgen. Der Magen braucht Zeit, sich langsam zu leeren und die endgültige Verwertung dem Darm zu überlassen.
  • Ein Dinner am späteren Abend sollte dann nur noch aus Kleinigkeiten bestehen (z.B. Vorspeisen oder Salate).




Dickmacher Nr. 3: Zu verteilt über den Tag essen

Früher hieß es oft, "lieber mehrere Zwischenmahlzeiten, als wenige große"...! Natürlich ist das Verteilen von Mahlzeiten auf 5 statt 3 weniger belastend und ernährungsphysilogisch sinnvoll. Gemeint sind vielmehr die vielen größeren und kleineren Zwischendurch-Snacks, manchmal alle 20 bis 40 Minuten verzehrt.

Wenn ein Mensch über den Tag verteilt häufig ißt, produziert die Bauchspeicheldrüse unablässig Insulin. Dieses Hormon ist dafür da, die Glukose aus den kleinen Zwischenmahlzeiten in die Zellen einschleusen. Der Insulinspiegel bleibt somit den ganzen Tag über erhöht. Weil Insulin gleichzeitig die Triglyzeride in den Fettzellen einsperrt, kann das Fettgewebe nicht schrumpfen. Eine einzige kohlenhydratreiche Mahlzeit am Tag ist deshalb viel gesünder als das ständige Naschen oder Knabbern zwischendurch.


  • Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist überfordert, wenn sie statt zwischendurch für mehrere Stunden zur Ruhe zu kommen andauernd Insulin produzieren muß. So legt man langsam aber sich auch den Grundstein für eine Pankreasentzündung, die in Diabetes enden kann.




Dickmacher Nr. 4: Fett mit Alkohol

Von wegen "Alkohol hilft bei der Verdauung" - genau das Gegenteil ist der Fall! Bier, Schnaps oder Wein haben einen sehr ungünstigen Einfluss auf den Fettstoffwechsel. Vor allem wenn die Mahlzeiten fettreich sind - denn dann werden Triglyzeride in die Leberzellen eingebaut, die Blutfettwerte steigen an und es werden vermehrt Fettmoleküle in Depots eingelagert. Auch die Erkenntnis, daß begrenzter Alkoholkonsum sogar die Blutkonzentrationen einer "guten" Cholesterinform anheben kann - nämlich HDL3 (High Density Lipoprotein 3), wird oft fehlinterpretiert: Die durch Alkohol stimulierten Konzentrationen von solchen Fetteiweißstoffen mit hoher Dichte schützen das Herz nicht, sondern wirken sich eher schädlich aus.

Für den Abbau von Alkohol werden enorme Mengen an Energieenzymen verbraucht, die dann für die Oxidation (Verbrennung) von Fettsäuren fehlen. Besonders verhängnisvoll wirkt sich dies aus, wenn Alkohol zu Lebensmitteln konsumiert wird, die reich an Triglyzeriden aus so genannten langkettigen Fettsäuren sind. Das wäre z.B. bei tierischen Fetten der Fall, wie in Wurst oder Fleischgerichten.

Alkohol auf fetthaltige Speisen getrunken läßt die Blutfettwerte rapide ansteigen. Die Mitochondrien (Energiemoleküle in unseren Zellen) werden in ihrer Struktur verletzt und können die feinen Fettabschnitte aus jeweils zwei Kohlenstoffatomen, die nacheinander von der Fettsäure abgetrennt werden, nicht mehr verheizen. Am meisten steigen dabei die Triglyzeride, das sind eben jene Fettmoleküle, die in unseren Speckpolstern gespeichert werden. Auch die Konzentrationen so genannter Chylomikronen steigen an - das sind Fettpartikel, die im Darm gebildet und an das Blut abgegeben werden. Was also ist zu beachten?


  • Alkohol sollte frühestens erst 90 min. nach einer fetthaltigen Mahlzeit getrunken werden, weil bis dahin die Abtrennung der Fettsäure von den Kohlenstoffatomen weitgehend abgeschlossen ist.
  • Etwa 50 Gramm reiner Alkohol pro Tag für Männer (entspricht einem Liter Bier oder einem halben Liter Wein) hat keinen oder kaum Einfluss auf das Körpergewicht, bei Frauen etwa 35 Gramm.




Dickmacher Nr. 5: Kalorienarme Diäten

bei Abspeck-Kuren wird der Stoffwechsel um 20 bis 30 Prozent gesenkt. Ursache dafür sind kleine Helfermoleküle in den Zellen (Stringent Factors), die den Genen im Zellkern melden, dass zu wenig Nährstoffe vorhanden sind. Die Gene drosseln daraufhin den Zellstoffwechsel, damit die Zellen nicht "ausbrennen" - der Organismus "lernt" somit also, mit immer weniger an Energie auszukommen.

deshalb wird es im Laufe einer Diät immer schwerer, Körpergewicht bzw. Fett zu verlieren. Außerdem trägt diese niedrige Stoffwechselrate dazu bei, dass das Körpergewicht sofort wieder dramatisch ansteigt, sobald man zur ursprünglichen Ernährungsweise zurückkehrt, sich also wieder ausreichend ernährt. Je weniger Kilokalorien man sich pro Tag während der Diät gegönnt hat, desto ungünstiger ist der Verlauf - deshalb sind die rein auf Kalorienreduktion gerichteten Diätkonzepte - z.B. "FDH" - von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Hinzu kommt, dass der mit einem "Krisenprogramm" beginnt. Auch jedes noch so kleine überschüssige Energiemolekül wird nun sofort gehortet - gerade im Bereich von Bauch, Hüften, Po und Oberschenkeln wird die Lipogenese (Fetteinbau) kräftig angekurbelt. Charakteristisch dafür ist eine enorm gesteigerte Produktion von Triglyzeriden und Kohlendioxid aus Glukose. Durch den vermehrten Einbau von Glukose zirkuliert mehr Insulin im Blut - eine der katastrophalen Ursachen für Übergewicht und Fettleibigkeit.

Denn nun erwacht der Heisshunger - insbesondere auf Süßes! Hohe Insulinwerte begründen ein starkes Hungergefühl, sinkende Blutzuckerwerte ein folterndes Verlangen nach Nahrung, speziell nach Süßigkeiten. Dies ist ein unbewusster Vorgang, der vom vegetativen Nervensystem erfolgt und daher willentlich nicht beeinflussbar ist.

Schnelle Diäterfolge können daher nicht von Dauer sein! Wenn hohes Übergewicht (30 Kilogramm und mehr) in kurzer Zeit abgespeckt wurde, reduziert sich auch der Zellstoffwechsel entsprechend - man kommt dann über Monate oder gar Jahre hinweg mit viel weniger Kalorien aus. Der Organismus entwickelt nach einer unterkalorischen Schlankheitskur die fatale Tendenz, den Fettzellen wieder ihr ursprüngliches Depotquantum zuzuführen. Der Jojo-Effekt hat dann zugeschlagen...



Dickmacher Nr. 6: Übermäßiger Stress

Wissenschaftlich bewiesen ist, dass unter Stress die Neigung zur Eßsucht besonders ausgeprägt ist. Kinder, denen familiäre Geborgenheit, Liebe und Wärme fehlen, stecken manchmal wie unter Zwang alles Mögliche in den Mund. Bulimie z.B. ist eine psychogene Essstörung, die beispielsweise bei Problemen in der Partnerschaft, im sozialem Umfeld oder am Arbeitsplatz auftreten kann.

Es gibt allerdings auch Menschen, die unter Belastung weniger essen und stressbedingt an Gewicht verlieren. Meist jedoch führt Stress zu stark überhöhter Kalorienaufnahme. Stressesser greifen oft ausgerechnet zu Snacks mit hohem Kalorien- und Fettanteil, wie z. B. zu Knusprig-Süßem, salzigen Chips, Nüssen oder trockenem Knabbergebäck aller Art. Übergewichtige neigen auch eher als Schlanke dazu, bei Stressbelastung durch Lärm, flackernder Beleuchtung oder auch bei mentalen Anspannungen wie z.B. schwer lösbaren Rätsel- oder Puzzlespielen, nach Partnerschaftskonflikten oder bei starkem beruflichem Leistungsdruck weitaus mehr zu essen als üblicherweise. Dies gilt sowohl für Hauptmahlzeiten, als auch für die kleinen Naschereien zwischendurch.

  • Man kann es zu seiner "täglichen Übung" machen, einmal am Tag möglichst ganz allein in die freie Natur gehen und dort völlig in sich versunken der Umwelt zusehen, z.B. dem Murmeln eines Bachs lauschen, den Zug der Wolken am Himmel verfolgen oder die Baumwipfel im Wind beobachten.

  • Es kommt dann zur sogenannten "Assimilation", bei der Herzfrequenz, Puls und Kreislauf ruhiger werden. Gleichzeitig wird die Darmtätigkeit angeregt, dadurch kommt es zu einem vermehrten Zustrom von Nährstoffen durch die Darmschleimhaut ins Blut und zu den Körperzellen.

  • Das Ergebnis: Man geht nach einer halben Stunde spürbar entspannter nach Hause - statt stressbedingt unnötige Kalorien in sich hineinzustopfen. Hinzu kommt, dass aus den bei dieser Entspannungsübung frisch getankten Aminosäuren (Eiweißbausteinen) Hormone entstehen, welche die Fettzellen öffnen und Triglyzeride daraus befreien können.




Dickmacher Nr. 7: Das falsche Frühstück

Die Weichen stellen sich morgens beim Frühstück: Wer bereits bei der ersten Mahlzeit den Tag mit hellen Brötchen oder Weissbrot und süssem Aufstrich beginnt, ist für den Rest des Tages chancenlos! Dasselbe gilt für gesüssten Kaffee, gezuckerte "Fitness-Flakes" und fetter Wurst, schlimmstenfalls kombiniert mit Rosinenstuten oder anderen hellen oder gemischten Mehlprodukten...!

Helles oder Mischbrot besteht im Wesentlichen ausschließlich aus verfeinerten Kohlenhydraten - Getreide also, von dem die vitaminhaltigen Keimlinge abgetrennt sind, damit das Mehl schön weiß wird. Der beim Kauen entstehende Speichel enthält das Enzym Amylase, das für die Vorverdauung dieser Kohlenhydrate wichtig ist. Weiß- oder Mischbrot, Brötchen oder heller Toast saugen also viel Amylase aus den Speicheldrüsen. Diese Amylase wird von Hormonen wahrgenommen und dem Fettgewebe signalisiert. Dieses beginnt dann sofort mit dem Aufbau bestimmter Enzymbrücken von den vielen Kilometer langen mikroskopisch feinen Blutgefäße in die Fettzellen.

Über die Geschmacksnerven wird zudem signalisiert, dass Insulin erforderlich ist, um die verfeinerten Kohlenhydrate abzubauen. Ein hoher Insuliunanteil im Blut signalisiert aber gleichzeitig wieder ein "Hungergefühl" - man frühstückt mehr, als eigentlich notwendig wäre. Und dann entsteht noch mehr Insulin - der Kreislauf steigert sich weiter. Das viele Insulin hemmt die Freisetzung von Fett aus dem Fettgewebe. So führt das helle oder Mischbrot dazu, dass nahezu den gesamten Vormittag über kein oder kaum Triglyzeride aus dem Bauchspeck in das Blut abwandern.

Der Körper verheizt also seine Glukosereserven zu Energie. Daraus entwickelt sich ein Heißhunger, und zwar vorwiegend nach Süßem bzw. generell nach schnellöslicher Glukose (wie beispielsweise in Kuchen, Gebäck oder Brötchen). Fatal - währenddessen werden unablässig neue Fettmoleküle in die Depots an Bauch, Hüften, Oberschenkeln und Po eingebaut. Mit dem beliebten Frühstücksbrot wird also mindestens den Vormittag über der gesamte Stoffwechsel auf den Kopf gestellt. Es ist der typische Vormittag der Übergewichtigen und Dicken. Die morgentliche Weichenstellung lässt sich selbst bei kerngesunder Kost im weiteren Verlauf des Tages kaum mehr wettmachen.


  • Am besten eignen sich Volkornprodukte zum Frühstück, also Vollkornbrot oder Vollkornbrötchen. Auch bei Toast oder Knäckebrot gibt es Vollkorbprodukte.
  • Keinen Zucker in den Kaffee oder Tee, denn der enthält wie helles oder Mischbrot schnelllösliche Glukose. In diesem Fall besser geeignet wären Süßstoffe.
  • Auf süße Brotaufstriche wie Marmelade, Honig, Schokocreme oder Sirup sollte man möglichst verzichten. Ein nicht allzu fetter Schnittkäse oder magere Wurst, Tomatenscheiben oder Obst wären die bessere Alternative.
  • Wenn schon Fruchtsäfte, dann sollten diese nicht allzu süß sein - denn diese enthalten Fruktose, die den Fetteinbau fördert. Besser geeignet wären Schorlen, aber auf jeden Fall ohne Zuckerzusatz.




Dickmacher Nr. 8: Schlemmen und Hungern

Von Heißhungerattacken und zerknirschten Nulldiät-Phasen abwechselnde Lebensweise ist eine Achterbahnfahrt, die auf Dauer nur eines bewirkt - nämlich dass man garantiert dicker wird!

Da werden die Adipozyten (Fettzellen) erst gemästet und geweitet, also auf einen bestimmten Fettinhalt programmiert. Dann wieder wird ihnen ihr Inhalt entzogen, sie schrumpfen und haben gleichzeitig das Bestreben, wieder zu ihrer ursprünglichen Größe aufquellen zu können. Auf diese Weise entsteht auf hormonellem Signalweg über das Gehirn ein neuer und unwiderstehlicher Heißhunger. Nichts verzeiht unser Fettgewebe weniger als mangelnde Konsequenz. Fettzellen werden dabei regelrecht trainiert für die rasche Fettaufnahme.

Der Körper verteidigt regelrecht die Fettdepots! Denn bei dieser Achterbahn der Nahrungsaufnahme formen Fettzellen mehr sogenannte "Alpha-2-Rezeptoren" aus - was dazu führt, dass Fett schneller und hartnäckiger in den Speckdepots gehortet wird. Alpha-2-Zellen sitzen vorwiegend in den Bereichen von Hüften, Po und Oberschenkeln. Fettzellen mit mehr so genannten Beta-Rezeptoren hingegen sind typisch für den Bauchspeck - und der setzt sein Fett leichter wieder frei.


  • Ausgewogenheit und Regelmäßigkeit sind wichtig. Der Umfang der Mahlzeiten sollte deshalb von Tag zu Tag nie allzu sehr variieren.
  • Sich mal kulinarisch etwas zu gönnen ist überhaupt nicht verboten. Nur soll- ten die Mahlzeiten aus Lebensmitteln bestehen, die reich an lipolytschen (fettfreisetzenden) Substanzen sind - wie z.B. die südländische Kost: Selbst ausgedehnte Abendmahlzeiten sind dort leicht und fettarm, sie bestehen aus reichlich Salat und Gemüse, wenig Fleisch oder Fisch, nicht zu vielen verschiedenen Zutaten und kommen ohne schwere, fette Saucen aus. Außerdem werden vorwiegend hochwertige Pflanzenöle, wie beispielsweise Olivenöl, verwendet.





Dickmacher Nr. 9: Der versteckte Zucker

Zucker löst eine stärkere "Insulinantwort" aus: Die Bauchspeicheldrüse schickt nach einem zuckerreichen Essen weitaus mehr von ihrem Hormon ins Blut. Dieses Insulin hemmt die Fettfreisetzung aus den Bauch-Hüft-Depots. Das leckere Eis oder der süsse Pudding zum Nachtisch kann also für einen mächtigen Fettschub ins Gewebe sorgen. Dass in Cremes oft viel Zucker steckt, ist oft gar nicht so bewusst. Die schlimmsten Zuckerbomben:

  • Süße Getränke wie Limonaden oder Colagetränke
  • Gebäck, Kuchen, auch wenn diese oft gar nicht so süß schmecken
  • Fertigmischungen aus dem Supermarktregal wie Milchreis, Cremespeisen, Früchtejoghurt, Quarkmischungen usw.
  • Viele Saucen, Dressings, Dips oder auch Fertigsuppen
  • Süße Brotaufstriche wie Marmelade, Konfitüre, Schoko- und Nougatcreme, Sirup oder Honig
Alternativen zu Zucker sind oft nicht wirklich eine Lösung. Honig beispielsweise enthält auch Saccharose, ebenso wie Melasse, der braune Sirup, der als Brotaufstrich immer beliebter wird. Auch süße Fruchtsäfte sind nicht unbedingt "gesund". Sie enthalten Fruchtzucker, einen Bestandteil auch des Rohrzuckers, der ebenfalls Verbündeter der Lipogenese (des Fetteinbaus) ist.

Oft als Ausweg aus dem Dilemma gepriesen wird Süßstoff. Er ist rund 300-mal süßer als Zucker und frei von Kalorien - er hat auch keinen Einfluss auf Blutzuckerkonzentrationen oder Insulinausstoß. Eine längst überholte Ansicht ist es auch, dass der Verzehr von Süßstoff erst recht den Heisshunger auf echten Zucker "programmieren" soll. Allerdings wird über die Wirkung der chemischen Zusammensetzung von Süßstoffem vehement diskutiert - wobei neueste Erkenntnisse darauf hindeuten, dass die Befürchtungen über Spätfolgen oder Nebenwirkungen wohl doch unbegründet waren. Insofern ist Süßstoff - insbesondere wenn man die fatalen Wirkungen von Zucker gegenüberstellt, die auf jeden Fall weitaus gesündere Alternative.



Dickmacher Nr. 10: Zu viel Salz und Fett

Ein fataler Kreislauf: Speckpolster entstehen, weil man sich falsch ernährt - und wer sich falsch ernährt, bildet automatisch viel dick machendes Wasser in seinen Körper...!

Dieses Wasser ist an das Natrium im Kochsalz gebunden, vor allem in salzreichen Lebensmitteln wie Wurst, Grillhähnchen, Pizza, Hamburgern, Pommes frites, fetten Bratensaucen, Mayonnaise, Salzstangen, Kartoffelchips, Fertig- und Dosengerichten bzw. Suppen usw...!

Weil die Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei über wassergefüllte Natriumkanälchen in der Darmschleimhaut ins Blut gelangen und weil es in der Darmschleimhaut Milliarden solcher molekülkleiner Wasserstraßen gibt, baut der Organismus das Natrium im Bauchraum ein. Hier bindet es Wasser, bei manchen Menschen bis zu 2...3 Liter zu viel. Ein Wasserbauch entsteht.

Dick wird man also vorwiegend durch die Sucht nach dem Salz-Fett-Geschmack (typisch dafür sind Bratensaucen). Deshalb sammeln übergewichtige Menschen zusätzlich zum Bauchspeck auch noch zu viel Wasser. Außerdem essen sie zu wenig kaliumreiche, entwässernde Lebensmittel, wie z. B. Gemüse. Die Folgen von hohem Salzkonsum sind gesundheitlich immens:


  • Das Blutvolumen erhöht sich, dadurch klettert der Blutdruck schon eine Stunde nach einer salzreichen Mahlzeit in die Höhe.
  • Das Natrium im Salz erhöht auch die Gefäßwandspannung der Blutgefäße. Diese verengen sich; der Blutdruck steigt zusätzlich an.
  • Auch Fettzellen speichern Wasser - bis zu zehn Prozent. Dadurch quellen sie und damit der gesamte Bauch- und Hüftspeck noch weiter sichtbar auf.
  • Die Entstehung von Ödemen (Wasseransammlungen im Gewebe) wird durch zu viel Natrium begünstigt, ihr Abbau deutlich behindert.
  • Herz-/Kreislauf-Erkrankungen sowie das Schlaganfallrisiko steigen bei salzreicher Ernährung.
  • Salz verschlimmert häufig das so genannte prämenstruelle Syndrom an den Tagen vor der Monatsregel mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Migräne, Reizbarkeit, Weinkrämpfen, Unbeherrschtheit oder Spannungsgefühl in den Brüsten.




Wenn schon Zwischenmahlzeiten, dann richtig!

Lightprodukte, auf deren Etikett "fettfrei" oder "Enthält kein Fett" steht, können sogar gefährlich sein. Diese enthalten zwar (vielleicht) wirklich kein Fett, dafür aber meist viel schnell-lösliche Glukose. Wenn man nun im Vertrauen auf den "light"-Effekt meint, viel davon essen zu dürfen, bindet man viel Insulin für den Abbau der Glukose. Dieses Insulin fehlt dann für die Fettmolekülen anderweitig aufgenommener Nahrung, etwa vom Mittagessen. Die wandern dann trotz (oder gerade wegen) der Lightprodukte gleich ab in die Speckdepots an Bauch und Hüften. Diese kleinen Zwischenmahlzeiten lassen nicht gleich neue Pfunde wuchern:

  • eine Portion Trockenfrüchte
  • Frisches Obst: ein Apfel, eine Banane, Melonen- oder Kürbisstücke
  • Magerquark, Joghurt oder Dickmilch - aber ohne gezuckerte Früchte
  • eine Scheibe Knäckebrot mit Butter, Tomaten, Zwiebeln, Rettich, Radieschen, Gurken- und Eischeibchen



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